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Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung 25.11.2013

Durchhalten wird belohnt

 25.11.2013 21:30 Uhr

 
 
Der Hallenser Don King Maxwill (rechts) - hier bei seinem Kampf während des vierten Schkopauer Boxtages gegen den Braunschweiger Erik Neubauer - hat erst spät mit Boxen angefangen.  (BILD: Peter Wölk)
Von nico grünke
Moritz Grüger feiert beim vierten Schkopauer Boxtag seinen ersten Erfolg. Sein Trainer Norbert Roloff bescheinigt ihm großes Talent. Insgesamt standen 16 Boxer im Ring.
 
Schkopau/MZ

In der Schkopauer Sporthalle flogen am Sonnabend die Fäuste. Der MSV Buna hatte zum vierten Schkopauer Boxtag eingeladen. Insgesamt kletterten dabei 16 Boxer in unterschiedlichen Alters- und Gewichtsklassen in den Ring.

Moritz Grüger und sein Trainer Norbert Roloff

Glücklich über den ersten Sieg: Der Schkopauer Moritz Grüger präsentiert zusammen mit seinem Trainer Norbert Roloff stolz seine Medaille.  (BILD: Peter Wölk)

Erfreulich war aus Sicht der Gastgeber gleich einer der ersten Kämpfe. Buna-Boxer Moritz Grüger durfte sich dabei zum ersten Mal über einen gewonnenen Kampf freuen. Dass ihm das in heimischer Halle vor vielen Freunden und Verwandten gelang, macht den Triumph natürlich noch um so wertvoller. Denen präsentierte das Nachwuchstalent stolz die Siegermedaille sowie seine Urkunde. Zuvor hatte der Steppke aber einiges an Lehrgeld zahlen müssen. „Das war ja schon mein vierter Boxkampf“, erzählte der Zehnjährige. Die drei vorangegangenen Kämpfe hatte er allesamt verloren. Doch davon ließ er sich nicht entmutigen. Dass es aber Schritt für Schritt besser wurde, bestätigte bereits ein Duell im thüringischen Ilmenau. „Den Kampf hatte Moritz zwar verloren, aber er bekam für seinen Einsatz und Kampfeswillen einen Sonderpreis“, erinnerte sich sein Trainer Norbert Roloff noch genau an dieses Duell. Roloff glaubt an eine Perspektive für seinen Schützling. „Er ist ein großes Talent“, ist der Trainer überzeugt. Roloff kennt sich mit Talenten aus. In früheren Jahren hat er auch Kevin Künzel trainiert, der heute zu den besten deutschen Halbschwergewichtlern zählt und auch schon den Chemiepokal gewinnen konnte. Seine Laufbahn begann Künzel einst in Schkopau.

"Das war ein ganz wichtiger Sieg"

Moritz Grüger steht noch ganz am Anfang, ist Feuer und Flamme für das Boxen. Seit Schuljahresbeginn trainiert er regelmäßig mit seinen Vereinskameraden in der Merseburger Rischmühlenhalle. Reingeschnuppert in die Sportart hatte er aber schon vor rund einem Jahr. „In seiner Schule hier in Schkopau gibt es eine Arbeitsgemeinschaft Boxen“, sagte Mutter Claudia Grüger. Gemeinsam mit Vater Guido Grüger freute sie sich über den Erfolg des Sohnemanns. „Das war ein ganz wichtiger Sieg, weil das für seine Moral sehr gut ist“, betonte Trainer Roloff, der seit vielen Jahren dem Boxsport verbunden ist. In Sachen Nachwuchs habe es in früheren Zeiten besser ausgesehen. Grund zur Sorge gebe es aber nicht, noch seien genügend Interessierte zu finden, die zumindest zum Reinschnuppern einige Trainingseinheiten bestreiten. „Die, die wirklich den Biss haben, bleiben dann auch meistens länger dabei“, konstatierte Roloff. Der Wettkampf in der schönen Sporthalle sollte Werbung für den Boxsport sein und gleichzeitig auch Späteinsteigern Wettkampferfahrung ermöglichen. Seinen ersten Boxvergleich unter Wettkampfbedingungen brachte beispielsweise Don King Maxwill hinter sich. Der Hallenser mit dem ungewöhnlichen Namen ist bereits 21 Jahre alt. „Mit dem Boxen habe ich angefangen, als ich 17 war“, erzählte der Späteinsteiger, der dadurch an Selbstvertrauen gewonnen hat. Bei seinem ersten Kampf allerdings nahm ihn sein Trainer nach drei Runden aus dem Duell. Er will aber trotzdem weiter machen. Das Beispiel von Moritz Grüger zeigt ja, dass Durchhalten belohnt wird.

Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung Mai 2013

Künzel darf nun doch bei der EM boxen

14.05.2013 22:42 Uhr
Kevin Künzel

Kevin Künzel darf zur EM.   (BILD: Schulz)

Von Petra Szag
Der Hallenser ist am Dienstag nachnominiert worden. Nun geht es für ihn nach Minsk, wo er auf sein EM-Debüt wartet.

Halle/MZ. 

So leicht haut Kevin Künzel nichts um. Im Ring nicht, und auch außerhalb. Nicht mal hammerharte Neuigkeiten. Als ihn am Dienstag Box-Cheftrainer Michael Bastian anrief und ihn aufforderte, schnell die Tasche zu packen und nach Hennef zu kommen, wo sich alle deutschen Europameisterschafts-Starter vor dem Turnier in Minsk sammeln, ließ sich der angehende EM-Debütant gerade mal ein „Ich freue mich“, entlocken. Und bat um ein paar Stunden Aufschub, um seinen VW Passat schnell noch für die Fahrt in die fast 500 Kilometer entfernte Sportschule mit Sommerreifen auszustatten. Ordnung muss schließlich sein!

Trainingsrückstand ist aufgeholt

Trotz aller stoischen Gelassenheit: Mit der Nachnominierung für den ersten Saisonhöhepunkt der Amateure hatte Künzel überhaupt nicht gerechnet. Denn nach einer Handverletzung im Winter hatte der Hallenser fast drei Monate nicht trainieren können und war beim Qualifikationsturnier, dem Chemiepokal Anfang März in seiner Heimatstadt, früh gescheitert, während Auswahlkollege Serge Michel bis ins Finale vordrang. Das brachte dem Bayer das Ticket und dem zweifachen deutschen Halbschwergewichtsmeister Künzel die Ersatzrolle ein.

Nun aber hat es Michel im Training erwischt: Haarriss in der Wirbelsäule, lange Zwangspause. Und Michels Pech ist Künzels Glück. Unvorbereitet ist Künzel trotz der überraschenden Nachnominierung nicht. „Der Trainingsrückstand ist längst aufgeholt. Ich bin richtig gut drauf.“ Als Reservist hatte er die komplette Vorbereitung mit durchlaufen, das Konditionstrainingslager in Sabaudia und das spezielle Handschuhtraining in Hennef und am Stützpunkt Heidelberg.

Denn Künzel hatte zwischenzeitlich noch ein anderes Projekt vor Augen. Der Weltverband Aiba baut gerade eine eigene Profiliga auf, in der die besten zwölf Amateurboxer eines jeden Limits erst Rankingkämpfe absolvieren und dann ihre Weltmeister ermitteln sollen. Für einen Startplatz ist Künzel im Gespräch. Ursprünglich sollte er sich bei einem Showkampf während der EM empfehlen.

Das Profi-Casting ist nun kurzfristig verschoben worden - zum Glück für Künzel, denn als EM-Starter hätte er dafür keine Zeit. Anderseits braucht er die Empfehlung dann möglicherweise gar nicht. Eine starke EM-Leistung wäre eine noch bessere.

Revanche gegen Mullenberg

Bis zur Abreise nach Minsk bleiben Künzel zwei Wochen. Zeit, die er in Hennef für internationale Sparringskämpfe mit anderen EM-Startern nutzen will. Vielleicht kann er dabei gleich noch eine alte Rechnung begleichen. Denn Hollands Peter Mullenberg ist mit von der Partie. Der hatte ihm beim Chemiepokal geschlagen und aus dem Nominierungsrennen geworfen.

 

Quelle:http://www.mz-web.de/sport/boxen-kuenzel-darf-nun-doch-bei-der-em-boxen,20641306,22770676.html (Stand: 16.05.2013, 07:53 Uhr).

Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung März 2011

Seelentröster für schweren Jungen

07.06.2011 18:25 Uhr
Im März hatte der Schkopauer Kevin Künzel...

Im März hatte der Schkopauer Kevin Künzel beim Chemiepokal überraschend im Halbschwergewicht gewonnen und sich praktisch auf den letzten Drücker noch für die Nationalmannschaft ins Gespräch gebracht. (FOTO: MZ)

 

Von GOTTFRIED SCHALOW
Kevin Künzel, der Boxer vom MSV Buna Schkopau, hat am Wochenende die ganze mögliche Gefühlspalette auf einmal kennengelernt. Alles war dabei. Schulterklopfen, Anerkennung, tiefsitzende Enttäuschung. In einem extra angesetzten Ausscheidungskampf an der Sportschule Hennef hatte er gegen Johann Witt gezeigt, dass er ein ganzer Kerl ist und trotzdem das Traumziel Ankara verpasst. 5:5-Unentschieden stand es am Ende, ein Hilfspunkt entschied gegen den Schkopauer. Die Box-Europameisterschaft findet ab 16. Juni ohne ihn statt.

SCHKOPAU/MZ. 

Kevin Künzel, der Boxer vom MSV Buna Schkopau, hat am Wochenende die ganze mögliche Gefühlspalette auf einmal kennengelernt. Alles war dabei. Schulterklopfen, Anerkennung, tiefsitzende Enttäuschung. In einem extra angesetzten Ausscheidungskampf an der Sportschule Hennef hatte er gegen Johann Witt gezeigt, dass er ein ganzer Kerl ist und trotzdem das Traumziel Ankara verpasst. 5:5-Unentschieden stand es am Ende, ein Hilfspunkt entschied gegen den Schkopauer. Die Box-Europameisterschaft findet ab 16. Juni ohne ihn statt.

Kevin Künzel ist enttäuscht, jedes Wort fällt ihm hörbar schwer: "Was bleibt mir weiter übrig? Ich muss es so nehmen, wie es gekommen ist. Hätte ich durch K.o. in der ersten Runde verloren, wäre alles klar gewesen. Aber so?" Auch sein Heim-Trainer Siegfried Vogelreuter versucht sich als Seelentröster für seinen Vorzeigeboxer: "Das ist so bitter. Er hat alles gegeben."

Künzel hatte im März beim Chemiepokal überraschend im Halbschwergewicht gewonnen und sich praktisch auf den letzter Drücker noch für die Nationalmannschaft ins Gespräch gebracht. Es folgte ein wahrer Qualifikationsmarathon und die kurzfristige Umschulung zum Schwergewichtler. Die Hoffnung Europameisterschaft lebte - so lange, bis ihm der Schwarzwälder Witt vor die Fäuste kam. Der brachte sieben Kilo mehr auf die Waage und hatte zuletzt mit Eric Brechlin und Erik Pfeiffer zwei der besten schweren Jungs aus Deutschland besiegt. "Wehklagen hilft jetzt nicht weiter. Realistisch muss man eben auch sehen, dass man in einem Vierteljahr kein Schwergewichtler wird. Bis zur internationalen Klasse fehlt da im Moment auch noch ein Stück Robustheit", so Vogelreuter.

Kevin Künzel wird noch ein paar Tage brauchen, bis der Tiefschlag von Hennef endgültig verkraftet ist. Dann gibt es einen neuen Anlauf mit inzwischen wesentlich besseren Voraussetzungen als vor einem Vierteljahr. Das liegt daran, dass Künzel trotz des bitteren Endes eben doch Eindruck hinterlassen hat im Kreise der Nationalmannschaftsboxer. So sehr, dass er in den Kreis der Fördergruppe des Deutschen Boxsportverbandes aufgenommen wurde. Das hilft finanziell nicht unbedingt weiter, aber er ist künftig "bei allen Sichtungsmaßnahmen und Lehrgängen dabei", sagt Vogelreuter. Und es bleibt noch eine Hintertür offen: Künzel ist erster Ersatzmann für die Militär-Weltmeisterschaft ab 10. Juli in Rio de Janeiro.

Heißt also auch, dass sich Künzel noch einen Monat fit halten muss, um vielleicht doch nach Brasilien zu fliegen. Dann ist endlich Urlaub und danach gibt es den Neustart im Halbschwergewicht. Künzel: "Ich werde in der Bundesliga wieder für Seelze boxen."

 

Quelle:

http://www.mz-web.de/merseburg-querfurt/seelentroester-fuer-schweren-jungen,20641044,17505480.html (Stand: 06.05.2013; 13:40 Uhr).

 

 

Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung August 2009

15-Jähriger sorgt für Überraschung

28.08.2009 20:36 Uhr | Aktualisiert 28.08.2009 21:49 Uhr
Max Nelke

Nachwuchsboxer Max Nelke holte eine Goldmedaille bei den Landesjugendspielen. (FOTO: PETER WÖLK)

 

Von ANKE LOSACK
Von den diesjährigen Landesjugendspielen der Box-Anfänger in Blankenburg/Harz kehrten die drei Nachwuchs-Talente des MSV Buna Schkopau, Max Nelke, Fabrice Emmerich und Hendrik Kröber mit sehenswerten Ergebnissen zurück.

MERSEBURG/MZ. 

Von den diesjährigen Landesjugendspielen der Box-Anfänger in Blankenburg / Harz kehrten die drei Nachwuchs-Talente des MSV Buna Schkopau, Max Nelke, Fabrice Emmerich und Hendrik Kröber mit sehenswerten Ergebnissen zurück.

Während sich Emmerich bei den Schülern bis 48 Kilogramm und Kröber bei den Kadetten bis 47 Kilogramm die Silbermedaillen sicherten, sorgte Nachwuchsboxer Nelke für eine Überraschung. Er gewann in der Altersklasse Junioren Weltergewicht Gold. Sein Kontrahent gab in der zweiten Runde auf. Stolz über dieses Ergebnis zeigt sich vor allem Nelkes Trainer Klaus-Dieter Kuß: "Max ist erst seit Anfang des Jahres im Training, und dann gleich solch ein Erfolg." Kuß trainiert mit den drei Anfänger-Schützlingen einmal die Woche, zusätzlich zu den von der MSV-Abteilung Boxen angebotenen Trainingsstunden. "Max hat sich gleich als ein kleines Naturtalent entpuppt", erklärt der Trainer weiter.

Doch Boxen ist nicht die einzige Sportart, die den 15-jährigen Schkopauer interessiert. "Kegeln", antwortet er schüchtern auf die Frage, ob er in seiner Freizeit noch weiterem Sport nachgeht.

Wie kommt man dann zum Boxen? Vom Schkopauer Ortsfest, wo der MSV Buna einen Stand betreute und um neue Mitglieder warb, hatte ihm sein Vater einen Informationszettel mit nach Hause gebracht, und der Filius zeigte sich davon begeistert.

"Ich bin einfach zu den aufgeführten Trainingszeiten gegangen und habe mitgemacht", erzählt der Schüler. Trainer Kuß nahm den Jungen unter seine Fittiche. Neben der Kampfkleidung, die er für Anfängerboxer besorgte, fährt Klaus-Dieter Kuß mit den Nachwuchstalenten zu Turnieren.

"Er ist immer für einen da und schenkt uns jungen Boxern volle Aufmerksamkeit", sagt Max. Ein Indiz, dass es auch menschlich zwischen Sportler und Trainer passt. Großes Interesse weckt bei dem jungen Sportler das Erlernen von Techniken, wie man sich richtig verteidigt und wie man beim Angriff taktisch klug vorgeht. Doch ab und zu muss der Coach "die jungen Wilden" auch zurechtweisen. "Disziplin ist beim Boxen oberstes Gebot", weiß der 15-Jährige.

Kindern und Jugendlichen richtige Verhaltensweisen zu vermitteln, nimmt bei den Boxern des MSV Buna Schkopau einen hohen Stellenwert ein. Unter dem Motto "Boxen statt Gewalt" werden die Amateurkämpfer betreut. "Ein Projekt, mit dem man vermitteln will, dass beim Boxsport Aggressionen abgebaut werden können und Gewalt von der Straße weggelenkt wird", erklärt Trainer Kuß.

Zudem betont er, dass man Gewaltkarrieren vorbeugen und Integration fördern wolle. "Jungen Menschen, gerade auch mit schwierigem sozialen Hintergrund, sollen präventiv über den Boxsport Möglichkeiten aufgezeigt werden, Fair Play zu üben und Respekt vor sich und anderen aufzubauen", meint Kuß. Dabei spiele auch der interkulturelle Aspekt und die Integration zugewanderter Jugendlicher eine wichtige Rolle: Begegnen sich doch in dem Projekt junge Menschen verschiedenster Nationalitäten zum sportlichen Wettkampf und helfen so einander, gegenseitige Vorurteile abzubauen.

Wer Interesse daran hat, einmal in die Sportart Boxen beim MSV Buna Schkopau hinein zu schnuppern, schaut einfach zu den Trainingszeiten am Montag, Dienstag oder Donnerstag von 17.30 bis 19 Uhr in der Rischmühlen-Halle Merseburg vorbei.

 

Quelle:

http://www.mz-web.de/lokalsport/boxen-15-jaehriger-sorgt-fuer-ueberraschung,20642392,18009774.html (Stand: 06.05.2013; 13:48 Uhr).

Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung Oktober 2008

Kevin Künzel hofft auf einen Grund zum Feiern

21.10.2008 21:12 Uhr | Aktualisiert 21.10.2008 21:17 Uhr
Kevin Künzel (re.) und Rico Freimuth

Eine sportliche Wohngemeinschaft: Faustkämpfer Kevin Künzel (rechts) mit Zehnkämpfer Rico Freimuth. (Foto: Andreas Löffler)

 

Von PETRA SZAG
Für Samstagabend hat sich Kevin Künzel mal wieder bei seiner Mutter Manuela auf Heimatbesuch angemeldet. Gleich nach dem Schlussgong der am Mittwoch beginnenden deutschen Meisterschaften in Straubing will der Boxer zu seiner Familie nach Merseburg fahren.

HALLE/MZ. 

"Vielleicht können wir ja dann anstoßen", hofft der 20-Jährige auf einen Grund zum Feiern. Den sieht Künzel als gegeben, wenn er sich bei seinen dritten Männermeisterschaften erstmals ins Finale boxt.

Der Mittelgewichtler glaubt sich nicht chancenlos. "Schließlich habe ich schon fast alle Meisterschaftsstarter meines Limits einmal geschlagen", erklärt der Boxer selbstbewusst. Ähnlich sieht es Trainer Siegfried Vogelreuter. "Der Junge hat sich wirklich gut entwickelt", lobt der SV-Coach seinen Schützling. Das große Plus des jungen 75-Kilo-Mannes sind seine ungeheure Schnelligkeit und die Fähigkeit, sich immer wieder mobilisieren zu können. Nur seine gelegentlichen "Auszeiten" früh am Morgen beim ersten Training kann und will Vogelreuter nicht akzeptieren. "Der Coach hält mir dann immer meine Schwächen vor Augen. Ich mache einen guten Kampf, und wir sind wieder miteinander im Reinen", erklärt Künzel das schon einige Male erlebte Szenario.

Motivationsprobleme hat er im Augenblick sowieso keine. Denn für den Maler- und Lackierer-Azubi im dritten Ausbildungsjahr steht in Straubing eine Menge auf dem Spiel. "Nach meiner Lehre will ich in die Sportfördergruppe der Bundeswehr. Dafür brauche ich natürlich auch ein gutes Meisterschaftsergebnis", weiß Künzel. Als Sportsoldat könne er sich endlich ganz aufs Training konzentrieren.

Einfach hatte es Künzel bisher nie. 2000 war das Talent von seinem Verein Buna Schkopau an die Sportschule nach Kröllwitz gewechselt. "Dabei wollte ich eigentlich nicht weg von zu Hause und ins Internat", erinnert sich der Wahl-Hallenser, der sich mit seiner Mutter ausgesprochen gut versteht. Dass er ohne Vater aufgewachsen ist, fiel wohl auch deshalb nicht ins Gewicht. Andererseits war da die Sehnsucht nach Erfolg und Anerkennung. Heute weiß Künzel, dass ihm die Entscheidung für den Leistungssport eine Menge gebracht hat, auch außerhalb des Rings: "Ich bin selbständig geworden." Nur finanziell nicht.

Seit einem Jahr teilt er sich mit seinem Freund aus Internatszeiten, dem Zehnkämpfer Rico Freimuth, eine Wohnung mitten in Halle. "Wir verstehen uns gut, unternehmen auch mal etwas zusammen. Und er hilft mir bei sehr vielen Dingen", sagt Künzel über seinen Mitbewohner, den BWL-Studenten der Fachhochschule Merseburg. Allein würde sich der Azubi eine Wohnung nicht leisten können. Erst recht nicht, nachdem man ihm die 90 Euro Sporthilfe gestrichen hat. "Die fördert den Nachwuchs, wurde mir gesagt, und ich starte ja nun bei den Männern", erklärt der einstige Erfolgsjunior.

Also müssen wie in der Nachwuchszeit Titel und Medaillen her. Mit der Bronzemedaiille bei den letzten Meisterschaften hatte der Youngster schon einmal ein Achtungszeichen setzen können. In Straubing will Künzel möglichst noch einen draufsetzen.

 

Quelle:

http://www.mz-web.de/lokalsport/boxen-kevin-kuenzel-hofft-auf-einen-grund-zum-feiern,20642392,18292788.html (Stand: 06.05.2013; 14:11 Uhr).